Der Feuerwurm

//Der Feuerwurm

Der Feuerwurm

Der Feuerwurm

Bearded Fireworm (en)
Gusano de Fuego (es)
Ver Barbelé oder ver de feu barbu (fr)
(Hermodice carunculata)

Der Feuerwurm gehört zu den Borstenwürmer und kommt im Mittelmeer, im Atlantik und im Indopazifik vor. Er wird bis zu 30cm groß, in der Regel erreicht er jedoch nur zwischen 15 und 20cm. Anzutreffen ist er meistens auf Hartböden und in Seegraswiesen, kann aber auch auf Sand gesichtet werden. Auf ausgedehnten Sandflächen an Sandstränden ist es jedoch eher unwahrscheinlich den Feuerwurm anzutreffen. Er ernährt sich sowohl räuberisch von Anemonen oder anderen festsitzenden Tieren aber auch von Aas. Der Feuerwurm lebt im Flachwasser bis in größere für Sporttaucher unerreichbare Tiefen. Dieser Wurm ist, wie so viele andere Würmer, ein Hermaphrodit. Sowohl Männchen haben verkümmerte Eierstöcke als auch Weibchen unvollständige nicht funktionierende Hoden.

Der Feuerwurm erinnert an einen Tausendfüßler und ist recht farbenprächtig. Ein blau bis braun leicht schimmernder Rücken durchsetzt mit gelbweißen Streifen und seitlich einem roten Saum an dem weiße Büschel ansetzen, mag beim einen oder anderen den Drang auslösen dieses Lebewesen anzufassen. Doch die flauschig weißen Büschel sind nicht weich, sondern glashart, innen hohl und dringen leicht in die menschliche Haut ein, wo sie auch abbrechen und schwer zu entfernen sind. Zudem enthalten sie ein neurotoxisches Sekret, das sehr schmerzhaft ist, eine rötliche Schwellung hervorruft und die betroffenen Hautstellen fühlen sich für viele Stunden taub an. Manche reagieren sogar mit Schwindelanfällen und Brechreiz. Die Symptome treten sofort auf und können mehrere Stunden anhalten. Der beste Schutz vor den Feuerwürmern ist es Handschuhe zu tragen und natürlich nicht Angreifen, was für alle Lebewesen im Meer gilt.

Ansonsten sind Feuerwürmer sehr friedliche Gesellen, schön zum Fotografieren und Anschauen. Fächelt man von oben Wasser auf den Feuerwurm spürt dieser den Druck und stellt sichtbar seine hunderten Borsten zur Verteidigung auf. Mir ist schon einmal passiert, dass ein Feuerwurm von einer Höhlendecke „herabgesegelt“ kam und direkt vor meiner Nase auf den Boden glitt. Wahrscheinlich habe ich den Kerl mit meinen Luftblasen von der Decke weggespült. Interessant war, dass dieser mit den Füßen nach unten auf den Boden fiel. Das ist gut so, denn an der unteren Seite hat dieser Borstenwurm keine Waffen und ich hätte ihn leicht abschütteln können. Außerdem trug ich wie immer eine Kopfhaube und Handschuhe.

Ein Tauchfreund hat mir einmal gezeigt, wie man den Feuerwurm sogar anfassen kann. Er hat die offene Handfläche vor dem Feuerwurm auf den Boden gelegt. Dieser ist einfach darüber gekrabbelt. Der Tauchfreund hatte keine Handschuhe an und wurde auch nicht verletzt. Das beruhigt mich sollte nächstes Mal in einer Höhle ein Feuerwurm auf meinen Kopf landen. Anfassen werde ich den Feuerwurm deswegen auch nicht.

Doch was ist zu tun, sollte ich den brennenden Schmerz des Feuerwurms bei einer unvorsichtigen Bewegung doch einmal spüren. Erstens das Wasser verlassen. Zweitens die betroffene Stelle trocken pusten. Drittens ein Klebeband auf die Hand auftragen und abreißen. Die Chance damit die Borsten mitzureißen ist hoch. Ich würde diese Prozedur mit einem neuen Stück Klebeband wiederholen. Viertens entweder mit Alkohol (mind. 70%) oder Essig desinfizieren. Meistens enthält ein Desinfektionsmittel auch Isopropanol, was die Schmerzen lindern kann. Das Beste ist es jedoch sich im Vorhinein zu schützen. Also Ganzkörperanzug, Handschuhe und Kopfhaube. Aber selbst Schwimmern empfehle ich Füßlinge oder Schwimmschuhe und vor allem, auch wenn eine Leiter da ist, beim Rausgehen aus dem Wasser hinschauen wohin man greift.

2017-10-31T13:19:51+00:00 September 27th, 2017|Flora und Fauna|

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